Nicht weit von unserer Unterkunft in Sappada befindet sich – immer entlang des Flüsschens „Piave“ eine enge Passstraße zu einem Parkplatz an der Mündung des Piave, von dem aus man einige Wanderungen im Wandergebiet um den Monte Chiadenis unternehmen kann.
Ohne große Erwartungen starteten die etwas abenteuerlichen Anfahrt (wir wünschten uns schon manchmal einen Jeep statt unserem doch ziemlich breiten, tiefen Z4!) und waren froh, am Ende heil am Parkplatz angekommen zu sein.
Von dort aus sah man direkt eine einladend aussehende Hütte (Rifugio Calvi) und drum rum wirklich malerisch aussehende Berge, so dass wir beschlossen: „Wir versuchen, ob wir es bis zu der Hütte schaffen.“
Das erste Stück des Weges verlief in breiten Schotter-Serpentinen aufwärts bis wir zu einer kleinen Abzweigung kamen, die uns vor die Entscheidung stellte: Weiter auf dem Schotterweg – oder den „Murmeltier-Steig“ (Sentiero delle Marmotte). Schnell war klar: Wir versuchen es mit dem Murmeltier, da auch ein italienischer Papa mit seiner kleinen Tochter diesen Weg ein Stückchen vor uns wählte.
Der Murmeltier-Steig war im Endeffekt ein steiler, schmaler Weg durch eine Wiese, immer wieder mit Steinen zum daran festhalten und hat uns viel Spaß gemacht. Wir könnten sogar zwischendurch das besagte kleine Mädchen, das etwa nach zwei Dritteln des Weges ziemlich verzweifelt war und bitterlich weinte (ihr Papa sagte uns lachend „We have a little crisis…“) mit Prinzenrolle aufheitern und waren dann recht schnell oben beim Rifugio Calvi.
Besonders Chris hatte an der Stelle noch nicht „genug“ und auch ich war echt neugierig, wie es wohl hinter dem großen Felsen etwas weiter oben aussieht. Motiviert von der Tatsache „nachher geht es dann ja nur noch runter“ machten wir uns uns also an den weiteren Anstieg. Zunächst über ein etwas rutschiges Schotterfeld und dann über wunderschöne, schmale Gebirgspfade – genau so wie wir sie lieben.
Wir hätten theoretisch bis nach Österreich weiter wandern können, jedoch sind die Tage im Herbst ja nicht mehr allzu lang und wir wollten uns auch nicht zu viel zumuten, so dass wir an einem gewissen Punkt, wo wir einen tollen Auslick auf eine Stellung aus dem ersten Weltkrieg und bis nach Österreich hatten beschlossen, dass wir – nach einer ausführlichen Pause zum Aussicht genießen – langsam umkehren.
Hier unsere Route des Tages – bis dahin unser „Höhenmeter-Rekord“ – sicher lächerlich für erfahrenere Bergsteiger, aber für uns eine tolle Leistung auf die wir stolz sind.
Unsere Route:
Es sind viele tolle Fotos entstanden – und jede Menge Eindrücke, die wir nie vergessen werden.
Im Vergleich zu der „Drei Zinnen Runde“ war es hier vollkommen menschenleer – sehr enstpannend und jedem zu empfehlen – zumindest jedem, der gute Nerven hat, auf der wirklich schmalen Passstraße die Anfahrt zu wagen.